Weltraumkinder schicken Astro-Alex zum Mond (German)

August 2018

Großes Finale im Weltraum-Projekt zum Ende des Kindergartenjahres!

Seit dem Auftakt mit einer Mondbeobachtung an der Paul-Baumann-Sternwarte der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Mainz e.V. im April konnten die Kinder viele Eindrücke vom Weltraum und dem Leben der Astronauten auf der Internationalen Raumstation sammeln. Sie absolvierten ein Raumfahrer-Training und stellten selber Astronauten-Nahrung her. Es wurde der Flug von Alexander Gerst zur ISS verfolgt und eigene Brausepulver-Raketen gestartet. Warum Funkverbindungen hinter den Horizont schwierig sind, konnte mit Walkie-Talkies selbst ausprobiert werden. Und nicht zuletzt war dann Astro-Alex selbst live per Amateurfunk von der Raumstation zu hören, als er Fragen von Schülern von Schulen in Leverkusen und Herrenberg beantwortete.

Bild: Alexander fliegt zum Mond (Ben Brinkhus)

Da der Mond ein erklärtes Ziel von Alexander Gerst ist, haben die Kinder dann Bilder gestaltet, die ihn auf dem Weg zum Mond zeigen. In Interviews erzählt er gern von seinem Opa, der als Radioamateur Funksignale am Mond reflektieren lassen konnte, was den jungen Alexander seinerzeit immens beindruckt hat. Deshalb wurde eins der Bilder ausgewählt und zusammen mit einem Foto von ihm, seinem Missions-Logo und dem Logo der Kindertagesstätte St. Laurentius ging es auf die Reise nach Italien zu Nando Pellegrini, der als Funkamateur unter dem Rufzeichen I1NDP eine große Sendestation betreibt. Mit seinem Parabolspiegel, der einen Durchmesser von 10 m hat, sendete er die Bilder im 23 cm Amateurfunk-Band im sogenannten Slow-Scan-Television-Verfahren, ähnlich einem FAX, in Richtung Mond. An der Oberfläche unseres Trabanten wurde die Funksignale reflektiert und trafen zweieinhalb Sekunden später mit Lichtgeschwindigkeit wieder auf der Erde ein.

Bild: Radioteleskop in Dwingeloo

Hier hatte sich das historische Radioteleskop in Dwingeloo in den Niederlanden bereitgehalten, um die Bilder nach ihrer Reise über fast 800.000 km wieder aufzufangen.Betrieben wird die denkmalgeschützte Einrichtung in der Provinz Drenthe im Nordosten der Niederlande von der CAMRAS Stiftung, in der eine große Zahl von Funkamateuren mitarbeitet. Hier, an der erst vor fünf Jahren aufwändig restaurierten Parabolantenne von 25 m Durchmesser, haben die italienische Künstlerin Daniela de Paulis und der niederländische Funkamateur Jan van Muijlwijk, Rufzeichen PA3FXB, im Jahr 2009 das „Visual Moonbounce“ genannte Verfahren entwickelt, bei dem sie im Rahmen von Kunst-Projekten und Astronomie-Events der „Astronomers without Borders“ mit Hilfe geeigneter Gegenstationen in Italien, Brasilien, Großbritannien und der Schweiz Bilder am Mond reflektiert lassen.

Dank guter persönlicher Kontakte konnten die beteiligten Funkamateure dafür gewonnen werden, die Bilder der Ebersheimer Weltraumkinder im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in Dwingeloo zum Mond zu schicken, um den dortigen Besuchern „Visual Moonbounce” eindrucksvoll zu demonstrieren.

Bild: Alexander Gerst (ESA)

So kam es, dass nicht die ESA, sondern die Weltraumkinder der Kindertagesstätte St. Laurentius in Mainz-Ebersheim Alexander Gerst zum Mond geschickt haben.Wir danken Daniela de Paulis, Jan van Muijlwijk, Nando Pellegrini sowie dem Team CAMRAS für die Unterstützung unseres Weltraum-Projekts! Das Bild vom Flug zum Mond hat das Weltraumkind Ben Brinkhus gestaltet.

Ansprechpartner für das Weltraum-Projekt: Regina Imse,
Kath. Kindertagesstätte St. Laurentius, Großgewann 2,
55129 Mainz-Ebersheim

Bildnachweis:
Zeichnung „Alexander fliegt zum Mond“: Ben Brinkhus
Alexander Gerst, Horizons-Logo: ESA
Radioteleskop Dwingeloo: Andreas Imse
Logo der Kindertagestätte St. Laurentius, Mainz-Ebersheim
Reflektierte Bilder: Nando Pellegrini und Team CAMRAS